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SUHNER und Carlo Borer – eine kreative Synergie

Bad Säckingen, 8. April 2024: Vor einigen Wochen trafen sich Firmeninhaber Jürg Suhner und der Schweizer Künstler Carlo Borer bei einem Event in der Schweiz. Schnell wurde klar, dass die Firma SUHNER und Herr Borer etwas gemeinsam haben: Die Begeisterung für Kunst aus Edelstahl und die Bearbeitung von Edelstahl. Hieraus entstand die Idee für ein Interview mit Carlo Borer.

Danke Herr Borer, dass sie sich Zeit nehmen, uns ein Interview zu geben, bei dem wir gerne auf Ihre Techniken fokussieren. Sie kommen direkt aus Düsseldorf zurück, wo sie eine Ausstellung eröffneten.

Das Thema “Hurricanes, pulsars and other curious curves” zeigt verschiedene Objekte die 3D geformt, also gehämmert, oder mittels Laser aus Blech geschnitten, gerundet und verschweisst wurden.

Wir stellen uns vor, dass gerade ihre Edelstahlobjekte eine intensive Bearbeitung erfordern. Das Resultat muss perfekt sein!
Von der Idee ins CAD-Programm - zum dreidimensionalen Objekt und trotzdem werden Ihre Objekte nach wie vor traditionell, also handwerklich bearbeitet und umgesetzt.

SUHNER: Wie sind Sie auf die Idee gekommen, Ihre Objekte mit einer biegsamen Wellen Maschine, der ROTOmax 4.2 TWIN von SUHNER, zu bearbeiten?
C. Borer: Ganz einfach: Man nimmt das Werkzeug, das am besten passt, mit dem man die beste Leistung erzielt. Der Grund, wieso ich mit biegsamen Wellen arbeite, ist sicherlich der, dass ich eine unglaubliche Kraft vorne ins Werkzeug bringen kann. Wir haben Polierräder mit einem Durchmesser von 30 bis 35 cm. Das erfordert unglaubliche Kraft. Ich merke es bei anderen Maschinen, die dies zum Teil nicht mehr bewältigen, weil sie diese Kraft nicht auf das Werkzeug bringen.

SUHNER: Welchen Einfluss hat diese Technik auf Ihre künstlerische Arbeit und Ihre kreativen Prozesse?
C. Borer: Eigentlich möchte ich gar nicht, dass die Technik einen Einfluss auf meine Arbeit hat. Die Technik soll mir ermöglichen, dass ich meine Ideen perfekt realisieren kann, so wie ich mir das vorstelle. Also suche ich die Technik aus, die es mir ermöglicht, meine Ideen zu realisieren.

SUHNER: Welche Herausforderungen haben Sie bei der Verwendung dieser Maschinen in Ihrer Kunst erlebt?
C. Borer: Generell gesehen, sucht man ja immer nach Maschinen, die ein Problem lösen, die eine Anwendung bringen und da habe ich mit den SUHNER Produkten immer sehr viele gute Erfahrungen gemacht, weil die Maschine universell einsetzbar ist und somit oft viele Probleme lösen kann.
Fazit: weil die ROTOmax 4.2 TWIN einfach die Kraft hat, diese recht robusten Anforderung zu leisten.

SUHNER: Wie lange dauert es in der Regel, ein Objekt mit dieser Technik zu bearbeiten?
C. Borer: Das ist natürlich schwierig zu sagen, weil es von der Größe des Objektes abhängt, von der Fläche, die man bearbeiten will, und auch von der Qualität der Materialien.Ich staune manchmal selbst, wie unterschiedlich sich Edelstahl verhält – scheinbar dasselbe Material und doch plötzlich andere Materialreaktionen.
Bezugnehmend auf SUHNER habe ich die Möglichkeit mit der biegsamen Wellen Maschine große Poliertücher einspannen zu können und damit natürlich viel größere Flächen viel effektiver zu bearbeiten. Hier habe ich eine wesentliche Zeitersparnis, weil ich so „gross“ arbeiten kann. Ich habe auch mit den fünf Geschwindigkeiten, die man bei der ROTOmax 4.2 TWIN programmieren kann, sofort die richtige Geschwindigkeit.

SUHNER: Welche Rolle spielt die Bewegung und Dynamik der biegsamen Wellen in Ihren Kunstwerken?
C. Borer:Bei der Verarbeitung ist es so, dass man mit einer biegsamen Welle, und ich habe ja immer die Robusteste, „das Monster“ und mit dieser biegsamen Welle ist man natürlich nicht ganz so frei, wie wenn man ein Druckluftwerkzeug hätte.
Aber ich habe mit der ROTOmax 4.2 TWIN diese gewaltige Kraft, die ich einsetzen kann, was mir kein anderes Werkzeug aus meiner Erfahrung, so je auf das Metall gebracht hätte. Insofern ist man etwas weniger flexibel, trotz der flexiblen Welle, hat aber einfach diese unglaubliche Kraft, die einen massiven Energieeinsatz ermöglicht.

SUHNER: Haben Sie spezielle Techniken entwickelt, um die gewünschten Effekte mit den Maschinen zu erzielen?
C. Borer: Wir haben intensiv nach dem richtigen Weg gesucht. Was für Edelstahl funktioniert, muss nicht unbedingt für Kunststoff oder für Messing oder irgendein anderes Material funktionieren. Jedes Material reagiert anders. Wir kennen uns speziell gut mit Edelstahl aus und haben da unseren Weg über lange Zeit ausprobiert und perfektioniert.

SUHNER: Wie hat sich Ihre Kunst durch die Verwendung von biegsamen Wellen Maschinen im Laufe der Zeit entwickelt?
C. Borer: Ja, das wäre jetzt verrückt, wenn ich als Künstler den Einfluss der Technik auf mein Werk so stark spüren würde. Die Technik muss das bringen, was ich mir wünsche. Die Technik muss meine Probleme lösen. Aber es ist natürlich so, dass ich durch die SUHNER-Technologie, die Sie mir zur Verfügung stellen den Perfektionsgrad natürlich nochmal erhöhen konnte und dass ich hier eine konstante Qualität entwickeln kann.

SUHNER: Wie würden Sie die Zukunft Ihrer künstlerischen Tätigkeit mit dieser Technik sehen und welche neuen Möglichkeiten könnten sich daraus ergeben?
C. Borer: Natürlich hätte ich gerne eine Lösung für die Zukunft. Es ist ja nach wie vor sehr viel aufwändige Handarbeit. Ich würde ganz gerne einen Roboter einsetzen, wo ich eine SUHNER Welle o. ä. montiert habe, so dass ich auch Einzelobjekte/Kleinstserien einfach programmieren kann und die Kraft des Roboterarms nutzen könnte. 

SUHNER: Vielen Dank Herr Borer für das spannende Interview und den Einblick in ihre künstlerische Arbeit.



Seit 1981 arbeitet Carlo Borer als bildender Künstler und bestreitet Ausstellungen in Europa und USA. Zu diesem Interview trafen sich Mariana Maglione, Daniela Andova und Britta Mehlin mit Carlo Borer in seinem Atelier/Haus in Oberbipp im Kanton Bern in der Schweiz.

Das SUHNER-Interview führten: Mariana Maglione, Daniela Andova und Britta Mehlin
Mehr Informationen unter:
www.carloborer.ch und www.suhner.com